DOOM auf Linux: Unterschied zwischen den Versionen

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</div><noinclude>
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[[Bild:doom.jpg|logo]]
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''Doom is not a game, it's sports...''</div>
'''Prolog'''<br>
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Nachdem Doom im August 2011 nach vielen Jahren von dem deutschen Index der jugendgefährdenden Medien gestrichen wurde, und es damit auch einfacher geworden ist, über dieses Spiel öffentlich zu sprechen, ist es Zeit für mich, die alten CDs wieder auszupacken und zu sehen, was hier unter Linux alles machbar ist. Da ich ein eingefleischter openSUSE (http://www.opensuse.org) User bin, schaue ich mir das unter der derzeit aktuellen openSUSE 12.2 (64bit) an.
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Die Sourcen der Doom Engine schon lange freigegeben und es haben sich einige Projekte gebildet, die auch sich darum bemüht haben, die Engine auf openGL lauffähig zu bekommen. Natürlich gibt es hierzu einige Mods, Texturverbesserungen bis dahin, dass die alten Sprites der Figuren und Gegenstände durch echte 3D Modelle ausgetauscht wurden.
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Die Bemühungen finde ich alle klasse, nur bin ich eher der Typ, der sein "Retro-Feeling" benötigt. Also muss die Konvertierung für mich zwar auf moderner Hadware angepasst sein (Full HD, 3D beschleunigt), darf aber nichts vom Flair des Originals verlieren. Ich habe mir hierzu das prboom, jdoom und gzdoom (die openGL Version des zdoom) angesehen, und muss sagen, dass mir persönlich was das Retro Feeling betrifft hierbei das gzdoom am besten gefallen hat. Gzdoom liefert Optionen, die die Originaltexturen auch noch original aussehen lässt, ohne dabei aber zu sehr pixelkrank zu werden. Hierzu müssen dann entsprechende Änderungen an der Konfiguration gemacht werden, die aber zum Glück über das eigene Menü hauptsächlich funktionieren.
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Um den '''DOOM''' Port gzdoom unter '''openSUSE 12.2''' (http://www.opensuse.org) zu kompilieren und zu spielen sind ein paar Vorarbeiten nötig. Hierbei geht es um folgende Schritte:
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'''- Vorbereitung des Systems'''<br>
'''- Installation von Fmod Ex (für die Sound / Midi Wiedergabe)'''<br>
'''- Aktuellen Quellcode über SVN ziehen'''<br>
'''- Compile der gzdoom Binaries'''<br>
'''- Installation der gm.dls für die Midi Wiedergabe'''<br>
'''- Konfiguration der doom.ini und Installation der doom.wad'''
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An den Schritten ist zu erkennen, dass die Angelegenheit nicht trivial ist. Voraussetzung zum Spielen ist zudem ein Originalmedium von Doom. Auf den CD Versionen finden sich hierzu jeweils eine sogenannte '''wad - Datei''', die die Leveldaten und Grafiken des Spiels nebst allen Soundfiles beinhaltet. Diese sind urheberrechtlich geschützt und müssen somit gekauft werden.
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Ferner benötigen wir um Midi Sound über FMOD zu erhalten eine Soundfond Datei, die '''gm.dls'''. Diese findet Ihr bei einem installierten Windows im Verzeichnis '''/system32/drivers/'''. Kopiert diese Datei z.B. unter Linux nach '''/usr/share/sounds/'''. Solltet Ihr auf die gm.dls keinen Zugriff haben, so könnt Ihr später auch Midi auf Timidity umstellen. Timidity muss hierzu installiert sein.
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Ich erkläre das am Beispiel eines installieren openSUSE 12.2 Linux, wobei ich die 64bit Variante verwende. Im Prinzip ist das auf andere Linux Varianten leicht übertragbar.
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==Voraussetzung==
Folgende Pakete müssen installiert sein (via '''Yast''' oder '''zypper'''):
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'''- make'''<br>
'''- gcc-c++'''<br>
'''- zlib-devel'''<br>
'''- SDL-devel'''<br>
'''- libjpeg-devel'''<br>
'''- libbz2-devel'''<br>
'''- fluidsynth-devel'''<br>
'''- nasm'''<br>
'''- gtk2-devel'''<br>
'''- cmake'''
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==FMOD installieren==
Holt Euch auf der Seite http://www.fmod.org die tar.gz des Fmod EX codes passend zu Eurer Linux Architektur (64 bit / 32 bit). Entpackt diese in einem Arbeitsverzeichnis. Wechselt in das Verzeichnis z.B.
<code><pre>cd fmodapi44203linux64</pre></code>
und installiert die API mittels
<code><pre>sudo make install</pre></code>
Die Bibliotheken werden hierbei in das Verzeichnis '''/usr/local/lib/''' hinterlegt, die Header dazu sind dann im Verzeichnis '''/usr/local/include/fmodex/''' zu finden.
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==gzdoom Quellcode herunterladen und übersetzen==
Den Quellcode ziehen wir mittels svn in unserem Arbeitsverzeichnis:
 
<code><pre>svn co http://mancubus.net/svn/hosted/gzdoom/trunk/ gzdoom</pre></code>
 
Nach dem Checkout wechseln wir in das neue Verzeichnis gzdoom
 
<code><pre>cd gzdoom</pre></code>
 
und legen ein build-Verzeichnis an:
 
<code><pre>mkdir build</pre></code>
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{{Hinweis|Patchvorgang für FMOD / Prologic}}
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Bitte ändert jetzt zuerst im Quellcode folgende Datei ab:
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'''...gzdoom/src/sound/fmodsound.ccp'''
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Sucht nach der Zeile (normal auf Zeile 201):
 
<code><pre>{ "Prologic", FMOD_SPEAKERMODE_PROLOGIC },</pre></code>
 
Ändert diesen wie folgt ab:
 
<code><pre>{ "Prologic", FMOD_SPEAKERMODE_SRS5_1_MATRIX },</pre></code>
 
Speichert die Änderung. Wechselt dann in das build Verzeichnis
 
<code><pre>cd build</pre></code>
 
Wir bereiten nun den Compile vor. Der Compile muss gegen die Header unserer FMOD Version laufen. Deswegen passt den folgenden Parameter auf das include - Verzeichnis entsprechend an:
 
<code><pre>cmake -DCMAKE_BUILD_TYPE=Release -DFMOD_LIBRARY=/usr/local/lib/libfmodex64-4.42.03.so -DFMOD_INCLUDE_DIR=/usr/local/include/fmodex/ ..</pre></code>
 
Wenn dies fehlerfrei durchgelaufen ist, starten wir den Compile:
 
<code><pre>make</pre></code>
 
Das war es soweit. Wenn alles gut gelaufen ist, kopiert die neuen Dateien aus dem build Verzeichnis in ein neues Verzeichnis, aus dem Ihr in Zukunft Doom starten wollt. Diese Dateien sind:
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'''brightmaps.pk3'''<br>
'''gzdoom'''<br>
'''gzdoom.pk3'''<br>
'''liboutput_sdl.so'''<br>
'''lights.pk3'''
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Dazu kopiert die '''doom.wad''' von Eurer Doom CD.
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==Starten und konfigurieren==
Startet dann gzdoom. Ihr könnt nun die Einstellungen des Spiels vornehmen. Ihr werdet bemerken, dass noch kein Midi Sound wiedergegeben wird. Entweder Ihr stellt beispielsweise auf '''Timidity''' um oder beendet erst einmal gzdoom und geht in das versteckte Verzeichnis in Eurem Homeverzeichnis
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'''~/.config/gzdoom'''
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Dort öffnet die zdoom.ini und sucht die Zeile '''set_midipatchset''' und gebt dort den Pfad zu Eurer dls an:
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<code><pre>set_midipatchset=/usr/share/sounds/gm.dls</pre></code>
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Speichert die Änderung. Jetzt solltet Ihr beim nächsten Start auch entsprechend die Musik im Spiel haben.
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==Grafikoptionen==
Natürlich kann man nun über das Menü einiges an der Bildqualität des Spiels drehen. Ich liste hier meine Settings auf, die folgendes Ergebnis auf meiner nvidia (http://www.nvidia.com) GeForce 460GTX Grafikkarte liefern:
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[[Bild:doom_fullhd_kl.jpg|FULL HD]]
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Um die Full HD Variante anzusehen klickt einfach auf diesen Link: http://www.gargi.org/stuff/opensuse122/doom_fullhd.jpg
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Die Settings hierfür als Screenshots:
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[[Bild:settings1.jpg|Settings 1]]
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[[Bild:settings2.jpg|Settings 2]]
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[[Bild:settings3.jpg|Settings 3]]
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[[Bild:settings4.jpg|Settings 4]]
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[[Bild:settings5.jpg|Settings 5]]
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Kantenglättung stelle ich dann bei meiner Nvidia Grafikkarte über ein Startscript ein, da ich das nicht unbedingt in der Konfiguration für alle 3D Programme aktivieren möchte. Dazu sieht mein Script wie folgt aus:
 
<code><pre>#!/bin/sh
cd /home/hans/bin/gzdoom
nvidia-settings --assign FSAA=11 --assign FSAAAppControlled=0 --assign FSAAAppEnhanced=0
gzdoom
nvidia-settings --assign FSAA=0 --assign FSAAAppControlled=1 --assign FSAAAppEnhanced=0</pre></code>
 
Bei Grafikkarten anderer Hersteller funktioniert dieses Script nicht, sonder die Kantenglättung muss hier ggf. anders aktiviert werden.
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==Stuttering Problem bei aktivierten Compositing Effekten==
Bei aktivierten Desktopeffekten (die auf die 3D Schnittstelle der Grafikkarte aufsetzen) kann es unter Linux passieren, dass 3D Spiele im Vollbildmodus leicht ruckeln und weniger schnell laufen. Hierzu kann man die Desktop Effekte einfach mittels einer Tastenkombination '''SHIFT+STRG+F12''' abstellen. Eleganter ist es, dies gleich an passender Stelle soweit einzustellen, dass eben im Vollbildmodus die Effekte ausgesetzt werden. Das passiert beispielsweise unter Windows 7 mit dem Aero oft im Hintergrund unbemerkt, um eben hier das Maximale an Performance heraus zu holen.
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Korrekt einstellen könnt Ihr dies im KDE4 unter Linux über die '''Systemeinstellungen'''. Dort klickt auf '''Arbeitsflächen-Effekte''':
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[[Bild:compositing1.png|Compositing 1]]
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Im Registerblatt '''Erweitert''' klickt dann "'''Arbeitsflächeneffekte für Fenster im Vollbildmodus aussetzen'''" an:
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[[Bild:compositing2.png|Compositing 2]]
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Mit '''Anwenden''' übernehmt Ihr dann die Änderung. Jetzt sollte das Ruckeln nicht mehr auftreten.
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Have fun!
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Pierre "Gargi" Kretschmer
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==Links==
'''Projektseite gzdoom:''' http://www.osnanet.de/c.oelckers/gzdoom/index.html<br>
'''id Software:''' http://www.idsoftware.com/<br>
'''FMOD:''' http://www.fmod.org<br>
'''Timidity:''' http://timidity.sourceforge.net/<br>
'''openSUSE:''' http://www.opensuse.org<br>
'''Forenbeitrag zum Thema auf Gargi.org:''' http://www.gargi.org/showthread.php?4095-Compile-gzdoom-unter-openSUSE-Linux-12-2
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{{Hinweis|Mit Wirkung zum 31. August 2011 hat die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien die Indizierung der Spiele Doom und Doom 2 aufgehoben.}}
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Aktuelle Version vom 30. Juni 2018, 12:20 Uhr

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